Ein Blick in die Archive der Feuerwehr sowie der ehemals selbständigen Gemeinde Kirschhausen und des heutigen Heppenheimer Stadtteils lässt erkennen, welchen Wandel auch unsere Wehr im Laufe der Zeit erfuhr. Stand bis weit in die siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts – wohl auch aufgrund der zahlreichen landwirtschaftlichen Betriebe – fast ausschließlich der Brandschutz im Vordergrund, so haben sich in den letzten 20 Jahren die Anforderungen an die Feuerwehr wegen der zunehmenden Industrialisierung und Verkehrs- belastung qualitativ wesentlich verändert. Der Aufgaben- bereich unserer Wehr ist vielfältiger und umfangreicher geworden, wie ein Blick in die Statistik eindrucksvoll belegt. So sind hier neben den verschiedenen Brandeinsätzen auch zahlreiche technische Hilfeleistungen bei Verkehrs- und Gefahrgutunfällen, Unwettereinsätzen, Suchaktionen und vieles mehr zu verzeichnen.
Und wo in früheren Zeiten häufig zu völlig unzureichenden, aber oft einzigen und einfachen Löschmitteln wie Feuerlöscheimer und Handspritzen gegriffen wurde, sind es heute technisch nach dem neuesten Stand ausgestattete Löschfahrzeuge, die den fachlich gut ausgebildeten Einsatzkräften zur Verfügung stehen.
So hat sich im Laufe der Zeit das Einsatzspektrum der Wehr wesentlich verändert, unverändert geblieben ist jedoch die stete Einsatz- und Hilfsbereitschaft jedes einzelnen Feuerwehr- kameraden im Dienst der Allgemeinheit.
Neben ihren ureigensten Aufgaben des Brandschutzes und der technischen Hilfeleistung in Notsituationen leistet die Feuerwehr aber auch einen wertvollen Beitrag zum dörflichen Gemeinschaftsleben, der im Wesentlichen vom Feuerwehr- verein erbracht wird. Der „Tag der offenen Tür“ bietet nicht nur einen Einblick in die Arbeit und den technischen Ausrüstungs- stand der Wehr, sondern ist Treffpunkt für das ganze Dorf zum gemütlichen Beisammensein. Mit Freizeitangeboten wie Familienwanderungen, Fahrradtouren, Skifreizeiten, ein- und mehrtägigen Ausflügen bis weit über die Landesgrenzen hinaus (zum Beispiel nach Slowenien) wird dem Bedürfnis nach Geselligkeit und aktiver Freizeitgestaltung bei Vereins mitgliedern und Freunden der Wehr Rechnung getragen.
Die Bewirtung der Kerwe-Gäste auf dem Dorfplatz ist schon seit vielen Jahren eine feste Tradition der Jugendfeuerwehr, und auch die Organisation des Kerwe-Umzugs ist ohne die Mitwirkung von Feuerwehrmitgliedern beiderlei Geschlechts und jeden Alters nur schwer vorstellbar. Die Fastnachts- veranstaltung ist ein weiterer Beleg für das Bestreben des Feuerwehrvereins, Mitbürgerinnen und Mitbürgern Gelegen- heit zu geselligem Beisammensein zu bieten.
In all diese Aktivitäten ist die Jugendfeuerwehr fest eingebunden. Ihre Gründung vor 30 Jahren erfolgte allerdings mit dem Hauptziel, den Nachwuchs für die Aktivenwehr zu sichern, was im Großen und Ganzen sehr gut gelungen ist. Ein weiteres wesentliches Ziel bei der Gründung war es, den Jugendlichen eine sinnvolle und letztlich dem Gemeinwohl dienende Freizeitbeschäftigung zu ermöglichen, die inzwischen auch jungen Mädchen offen steht.
Abgerundet wird das Bild unserer Feuerwehr durch den Spielmannszug und die Alters- und Ehrenabteilung.
Der Spielmannszug bereichert mit musikalischen Darbietungen die Veranstaltungen des Vereins und trägt durch seine Auftritte bei Festen befreundeter Wehren und überregionalen Veranstaltungen des Feuerwehrverbands nicht unwesentlich zum Ansehen der Kirschhäuser Feuerwehr außerhalb der Ortsgrenzen bei.
Die Alters- und Ehrenabteilung mit ihren Ehrenmitgliedern und aus Altersgründen aus dem aktiven Dienst aus- geschiedenen Feuerwehrkameraden pflegt einerseits durch eigene Veranstaltungen Geselligkeit, Kameradschaft und Zusammenhalt innerhalb dieser Gruppe, nimmt andererseits aber auch nach wie vor aktiv an den Veranstaltungen des Feuer- wehrvereins teil, in den sie immer noch fest integriert ist.
Aktivenwehr, Jugendwehr, Spielmannszug und Alters- und Ehrenabteilung bilden zusammen eine festgefügte, har- monische Einheit, die Garant für die Stärke und die erfolgreiche Arbeit der Kirschhäuser Feuerwehr ist, deren Hauptziel es immer sein wird, dem Nächsten zu dienen.
1901
Das zwanzigste Jahrhundert war gerade ein Jahr alt, als Kreisfeuerwehrinspektor Maier aus Heppenheim im Rahmen einer Übung der Pflichtfeuerwehr voller Überzeugung die Vorteile einer Freiwilligen Wehr in Kirschhausen schilderte. Seine Worte fielen offenbar auf fruchtbaren Boden, denn spontan erklärten sich 44 Mann der Pflichtfeuerwehr und weitere junge Leute aus dem Ort zur Gründung einer Wehr auf freiwilliger Basis bereit.

Bereits am 24. November 1901 wurde die Freiwillige Feuerwehr Kirschhausen gegründet. Namen der 49 Gründungsmitglieder: Adam Helfert III. Philipp Ulrich Georg Antes II. Martin Fritz II. Philipp Lulay IV. Georg Guthier Michael Guthier Peter Bangert I. Johannes Bangert II. Franz Bangert Martin Guthier III. Peter Guthier Johannes Guthier IV. Matthias Künstler Nikolaus Künstler Philipp Helfert Peter Lulay VI. Georg Dörsam I. Georg Lenhardt I. Philipp Lenhardt Leonhard Gärtner Georg Mitsch Nikolaus Mitsch Georg Joh. Menne Johann Jöst Johann Höly Johann Lulay Peter Lulay V. Vinzenz Antes Joseph Schmaderer Michael Jöst Joseph Lulay Martin Engelhardt Jakob Helfert Gottfried Gerstel Karl Unger Georg Bangert Josef Lenhardt Valentin Menne Johann Engelhardt V. Peter Mai Heinrich Ulrich Ernst Lotz Jakob Ulrich Georg Lulay I. Georg Lensinger Werner Helfert IV. Georg Schäfer Johannes Engelhardt VI. Wenn man bedenkt, dass zu damaliger Zeit Kirschhausen ca. 490 Einwohner hatte, war praktisch jeder zehnte Einwohner aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Im Verlauf der Hauptversammlung wurden folgende Ämter besetzt: 1. Kommandant Adam Helfert III. 2. Kommandant und Stellvertreter Martin Engelhardt Zahl- und Zeugmeister Joseph Lulay Kommandant der Steigermannschaft Philipp Ulrich Stellvertreter Nikolaus Künstler Kommandant der großen Spritze Georg Antes II.
Stellvertreter Martin Guthier III. Kommandant der kleinen Spritze Peter Lenhardt Stellvertreter Joh. Engelhardt V. Kommandant der Ordnungsmannschaft Ernst Wilhelm Lotz Stellvertreter Joseph Schmaderer 1902 Im Februar 1902 wurde die erforderliche Satzung der Freiwilligen Feuerwehr ausgearbeitet und in der Versammlung verabschiedet. Der Monatsbeitrag wurde auf 10 Pfennig festgelegt. Des weiteren wurden 41 Uniformen zum Stückpreis von 8,25 Mark, 26 Helme sowie weiteres Zubehör angeschafft. Hierzu bewilligte die Großherzogliche Landesfeuerwehr-löschkasse 600 Mark als Zuschuss. Die damalige Vierdorf-gemeinde, bestehend aus Kirschhausen, Sonderbach, Erbach und Wald-Erlenbach erklärte sich bereit, jährlich einen Betrag von 30 Mark zur Unterhaltung der Ausrüstungsgegenstände beizusteuern. 1903 Neben der freiwillig übernommenen Aufgabe, dem Nächsten zu helfen, verstanden sich die Kameraden aber auch schon damals als kulturelle Institution im Ort. Erstmals wurde in diesem Jahr ein Feuerwehrball als Herbstball abgehalten. Es wurde beschlossen, diesen abwechselnd in den beiden Gast-wirtschaften des Dorfes durchzuführen. In der Nacht vom 28. Februar zum 1. März wurden die Männer der Wehr zu ihrem ersten Einsatz gerufen. Im Rahmen der nachbarschaftlichen Löschhilfe beteiligte man sich in Sonderbach an der Bekämpfung eines Scheunenbrandes.
Am 22. April wurden vom Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr nachstehende Statuten beschlossen: § 1 Wer ohne genügende Entschuldigung von einer Übung gänzlich fernbleibt, wird mit 2 Mark bestraft. § 2 Wer ohne genügende Entschuldigung bei der Verlesung fehlt, wird mit 50 Pfennig bestraft. § 3 Wer bei einer Übung betrunken erscheint, wird mit 1 Mark bestraft. § 4 Wer bei einem Brande nicht in vorschriftsmäßiger Uniform erscheint, wird mit 20 Pfennig bestraft. § 5 Wer bei Alarmblasen nicht sofort an das Spritzenhaus eilt, wird mit 3 Mark bestraft. § 6 Gehorsamsverweigerung wird mit 1 Mark bestraft. § 7 Sprechen im Glied wird mit 40 Pfennig bestraft. § 8 Wer nach einer Übung sich außerhalb des Ortes in Uniform begibt, wird mit 1 Mark bestraft. Dem Vorstand blieb es vorbehalten, die Strafen den Umständen entsprechend zu erhöhen oder zu reduzieren. Diese Vorschriften sollten Disziplin und Ordnung innerhalb der Wehr aufrechterhalten. Wie aus den Protokollen zu entnehmen ist, kamen vorstehende Paragraphen ein ums andere Mal zur Anwendung. 1904 Die angespannte wirtschaftliche Lage zwang den Vorstand zur Herabsetzung des monatlichen Mitgliedsbeitrages von zehn auf fünf Pfennig.
1905
Am 29. Mai 1905 beteiligte sich die Feuerwehr an den Feierlichkeiten zur Einweihung der Kirschhäuser Kirche.
1907

In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg war ein Ausflug, wie zum Beispiel in diesem Jahr zum Niederwald – Denkmal, einer der Höhepunkte des Jahres. Diesen Ausflug organisierte ein Ausschuss, dem sämtliche Kirschhäuser und Sonderbacher Vereine angehörten. Man sollte sich allerdings auch einmal vergegenwärtigen, wie ein Ausflug vor über 90 Jahren in etwa ablief. Um 3.30 Uhr wurde mit Hornsignal geweckt, Abmarsch war um vier Uhr zum Bahnhof nach Heppenheim. Hatte man morgens nur die Müdigkeit zu vertreiben, so kann man sich vorstellen, wie der Heimweg vonstatten ging – nachts um Viertelzwölf nach einigen Schoppen Rheinwein.
1908
Ein Hochwasser am 5. Juni machte es erforderlich, dass die Wehr erstmals innerhalb Kirschhausens tätig wurde .

Die Einweihung der Kirschhäuser Schulscheune am 28. Juni war ein Meilenstein in der Geschichte der damals noch jungen Wehr. In diesem Gebäude befanden sich die Toiletten für die Schule sowie die Geräte der Feuerwehr.
1909
Aus dem Protokoll der Vorstandssitzung vom 22. Januar geht hervor, dass schon damals öffentliche Mittel recht knapp waren. So lehnte der damalige Bürgermeister Adam Schäfer II. (Vater von Wilhelm Schäfer) die Anschaffung einer neuen Schiebeleiter ab, statt dessen wurde die alte Leiter komplett überholt und repariert. Bei der Hauptversammlung im Oktober betrug der Kassenbestand 135,26 Mark, was zur damaligen Zeit in etwa dem anderthalbfachen Monatslohn eines Arbeiters entsprach.
1911
In den frühen Morgenstunden des 16. März brach ein Großfeuer im landwirtschaftlichen Anwesen von Franz Bangert, Friedhofstraße ( heute Salzkopfweg / ehemalige Poststelle ) aus. Dank der tatkräftigen Unterstützung der Sonderbacher Wehr konnte der Brand unter Kontrolle gehalten und der gesamte Viehbestand gerettet werden. Neuwahlen bei der Hauptversammlung am 21. Oktober brachten keine Veränderungen an der Führungsspitze der Wehr.
1912

1913
Die rigorose Anwendung der Statuten geht aus einer Liste der Bestrafungen hervor, die an das Großherzogliche Bürger-meisteramt gemeldet wurden. Darin fanden sich auch unter dem Datum des 20. Mai des Vorjahres die Bestrafung des Kommandanten der kleinen Spritze mit 20 Pfennig und je eine Bestrafung vom 21. Oktober 1912 und vom 20. Februar 1913. Es wurde vermutet, dass diese finanzielle Strafe der Grund für den Austritt des Spritzenkommandanten aus der Wehr war.
1914
Bedingt durch die Geschehnisse des Ersten Weltkriegs fand am 14. März die vorerst letzte Generalversammlung für die nächsten fünf Jahre statt.
1919
Im Januar wurden mit einer Vorstandssitzung die Aktivitäten der Wehr wieder aufgenommen. Bei den Neuwahlen am 12. März bei Gastwirt Josef Schmaderer wurde Martin Engelhardt erneut zum Kommandanten und Philipp Helfert zum Stellvertreter gewählt. Der Monatsbeitrag blieb unverändert bei 5 Pfennig. Da sich vierzig Mann mit Unterschrift zum Feuerwehrdienst auf die nächsten fünf Jahre verpflichteten, war der alte Personalbestand der Vorkriegszeit nahezu wieder erreicht.
Mitgliederliste von 1919
Martin Engelhardt* Karl Ulrich Abraham Schmitt Philipp Helfert* Peter Fischer Georg Antes II.* Joseph Schmaderer* Georg Lenhardt I.* Josef Adam Höly Philipp Ulrich* Josef Weber Martin Jöst Nikolaus Künstler* Adam Schäfer IV. Michael Meißner Philipp Antes Josef Antes Georg Trares Philipp Schäfer Franz Bangert* Bernhard Rothermel Heinrich Schäfer Georg Gärtner Karl Weber August Schäfer Paul Helfert Nikolaus Mitsch* Adam Rothermel Josef Fischer Adam Guthier Johann Helfert Benno Kiefl Jakob Ulrich* Adam Lulay Hans Gerstl Martin Fritz Georg Menne I. Georg Mitsch* Karl Unger* Georg Menne II. * Gründungsmitglieder von 1901
1920
Zur Unterstützung der Heppenheimer Kameraden bei einem Großbrand in der Landesheil- und Pflegeanstalt in Heppenheim wurde die Kirschhäuser Wehr am 17. Februar gerufen. Als Entlohnung für die Unterstützung bekam die Wehr von der Kreiskasse 112 Mark ausbezahlt.
1922
Die Auswirkungen der Inflation machen sich bemerkbar. So wurde der Eintritt bei einem Feuerwehrball für Herren auf 30 Mark und für Damen auf 15 Mark festgelegt. Der Feuerwehr-Mitgliedsbeitrag wurde auf 50 Mark monatlich erhöht.
1923
Eine erwähnenswerte Versammlung fand im Jahr 1923 im Schulhaus zwecks Vergütung des Feuerwehrdieners statt. Dieser wollte wegen den Auswirkungen der Inflation anstatt mit Geld mit Kartoffeln entlohnt werden. Hierfür wurde von jedem Mitglied 1 Milliarde Mark erhoben, um damit dem Feuerwehrdiener die gewünschten Kartoffeln zu beschaffen.
1924

Bei der Generalversammlung der Feuerwehr am 23. Februar vermeldeten die Kassenprüfer, aufgrund der Geldentwertung sei das Guthaben der Feuerwehr gleich Null. Als neuer Kommandant wurde Philipp Helfert, als sein Stellvertreter Georg Mitsch und als Zahlmeister Joseph Schmaderer gewählt.
1926
In diesem Jahr kam der Vorschlag auf, am Postamt in Kirschhausen einen Feuermeldedienst einzurichten. Die Gemeinderäte aus Sonderbach und Erbach stimmten dafür, der Gemeinderat aus Kirschhausen jedoch dagegen, da ein Feuermelder mit Fahrrad schneller und sicherer sei.
1927
Am Morgen des 25. Januar wurde die Wehr mittels Sturmgeläut und Signalist zur Brandbekämpfung in die Ölmühle Merkel, Ludwigstraße ( heute Igelhöhstraße 6) gerufen. Die Schaffung einer zentralen Wasserversorgung war 1927 ein wesentlicher Schritt für einen besseren Feuerschutz in Kirschhausen. Zusammen mit der Einweihung der Wasserleitung feierte die Wehr am 20. November ihr 25-jähriges Bestehen, allerdings mit zehnmonatiger Verspätung, da die Feiern zum Jubiläum auf Bitten des Bürgermeisters bis zur Fertigstellung der neuen Wasserleitung verschoben wurden.
1928
Am 8. April 1928 marschierte die Wehr zu einem Waldbrand im Görzklinger Tal, mußte aber unverrichteter Dinge wieder abziehen, da das Feuer bis zum Eintreffen der Wehr schon von Waldarbeitern gelöscht war.
1929
Noch immer bestand neben der freiwilligen eine Pflicht-feuerwehr. Philipp Helfert wurde bei den anstehenden Wahlen als Kommandant bestätigt. Um die Pflege und Wartung der Feuerwehrschläuche zu verbessern, kaufte die Gemeinde eine Schlauchaufzugs-vorrichtung zum Trocknen der Schläuche. Diese wurde am südlichen Giebel des Schulhauses (heutiges Bürgerhaus) angebracht. Im November hatte die Feuerwehr die traurige Pflicht, Pfarrer Wiegand, den ersten Pfarrer von Kirschhausen, zu Grabe zu tragen.

1931
Anlässlich ihres 30-jährigen Bestehens richtete die Kirschhäuser Wehr den Kreisfeuerwehrtag aus. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde eine Großübung an der Kirche mit den Kameraden aus Heppenheim und deren Motorspritze durchgeführt.
1933
Bei der Einweihung des neuen Sportplatzes an der Sonderbacher Straße unterstützte die Freiwillige Feuerwehr den Sportverein. Am 28. Oktober wurden die Wehrmänner zu einem Scheunenbrand im Anwesen Josef Weber, Heppenheimer Straße ( heute Franz Weber, Siegfriedstraße) gerufen. Mit Hilfe der Motorspritze aus Heppenheim sowie der Kameraden aus Sonderbach wurde das Feuer erfolgreich bekämpft.
1934
Anfang des Jahres wurde die erste Feuerwehralarmsirene in Kirschhausen installiert und in Betrieb genommen. Zu einem Scheunenbrand im landwirtschaftlichen Anwesen Philipp Lulay, Witwe ( heute Horst Lulay, Alte Straße) wurde die Wehr am 29. Januar gerufen. Aufgrund der frühzeitigen Alarmierung entstand nur geringer Sachschaden. Bei der Vorstandssitzung am 30. Januar wurde diese erstmals mit dem Gruß: „Wehr – Heil Hitler“ geschlossen.

1938
Die letzte protokollarisch festgehaltene Generalversammlung fand am 8. Juli 1938 statt. Großbrand am 5. August in der Hofreite des „Erbhofbauern“ Ludwig Unger, Fürther Straße (heute Siegfriedstraße). Alarmiert wurde die Wehr durch Sturmläuten. Neben der Feuerwehr Kirschhausen waren auch die Motorspritzen aus Heppenheim, Rimbach und Fürth im Einsatz. Trotz dieses massiven Einsatzes wurden Scheune und Nebengebäude ein Raub der Flammen. Bis auf eine Kuh konnte der gesamte Viehbestand gerettet werden.
1940
Aufgrund einer Anordnung des SS- und Polizeiführers in Wiesbaden durften freiwillige Feuerwehrmänner künftig nicht mehr zur vormilitärischen Wehrerziehung herangezogen werden. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass für die Kriegs-und Nachkriegszeit keine Chronik vorliegt.
1950
Am 19. Juli 1950 brannte es während der Kirschhäuser Kerwe im landwirtschaftlichen Anwesen und Sägewerk Mitsch, Heppenheimer Straße ( heute Siegfriedstraße ). Aus dem Protokoll geht hervor, dass die Wehren von Kirschhausen und Sonderbach sofort zur Stelle waren. Vorsorglich wurde aber auch die Wehr aus Heppenheim alarmiert. Trotzdem konnte nicht verhindert werden, dass Scheune und Stallungen bis auf die Grundmauern nieder brannten.


1951

Die erste Generalversammlung nach dem zweitem Weltkrieg fand am 6. Januar 1951 im Gasthaus Martin Jöst (heute Metzgerei Bauer) statt. Aufgrund der vorangegangenen Ereignisse beschloss man, dass bei Versammlungen keine Uniformen mehr getragen werden müssen. Die Teilnahme am Kreisfeuerwehrtag in Bürstadt wurde wegen Mangel an Uniformen einstimmig von der Versammlung abgelehnt.
Als Nachfolger von Kommandant Hans Lulay wurde Walter Michael Helfert gewählt. Dass man damals mit Geld sehr sparsam umging, zeigt ein Beschluss der Vorstandssitzung vom 10. Februar 1951 im Gasthaus Martin Jöst. Es wurde beschlossen, für Arbeiten am und im Ortsbach ein bis zwei Paar Gummistiefel anzuschaffen. Im Gasthaus “Zur Post” feierte die Freiwillige Feuerwehr Kirschhausen am 9. September 1951 ihr 50-jähriges Bestehen mit der Sonderbacher Blaskapelle. Alle Kirschhäuser Vereine beteiligten sich an der Gestaltung des Programms anlässlich dieser Festlichkeit. Hierbei führte die Feuerwehr erstmals ein Theaterstück auf und die Pyramiden der Turnabteilung des SV fanden großen Beifall. Mit dem Erlös dieses Festes sollte endlich eine Standarte angeschafft werden.

Alten Unterlagen der Gemeinde Kirschhausen kann man entnehmen, dass im Ortsteil Igelsbach eine Pflichtfeuerwehr bestand. Die Angaben hierüber sind jedoch recht spärlich. Ein Protokoll des Jahres 1951 hält lediglich fest, dass Adam Peter Bauer als Feuerwehrkommandant von Igelsbach verpflichtet wurde.
1952
Nachdem die Feuerwehr nun schon 50 Jahre bestand, bekam sie endlich eine Fahne. Am 10. und 11. Mai 1952 wurde die Standarte der Freiwilligen Feuerwehr feierlich geweiht. Aus diesem Anlaß trat erstmals der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr auf.

Am 4. Oktober wurde der in Eigenhilfe erstellte Brandweiher im Brannackerweg übergeben.
1955

Nach Ablauf der Amtszeit von Walter Michael Helfert wurde als Nachfolger Ernst Ensinger und als Stellvertreter Peter Neuhäuser gewählt. Der Spielmannszug umrahmte mit seinem Spiel den Empfang der neuen Glocke für den Kirschhäuser Kirchturm am 15. Mai.
1956
Um die neue Motorspritze, die am 14. Februar in Dienst gestellt wurde, an den Einsatzort zu bringen, wurde ein Schlepper benötigt, den jeweils die Ortslandwirte stellten. Dafür wurden sie extra zu Schlepperfahrern ernannt. Eine Vereinbarung zur nachbarschaftlichen Löschhilfe zwischen Kirschhausen und Sonderbach, die auch eine gemeinschaftliche Alarmierung vorsah, wurde noch am gleichen Tag geschlossen. Starke Regenfälle am Abend des 10. Juli überfluteten zahlreiche Keller entlang der Siegfriedstraße und bescherten den Wehrmännern viel Arbeit. Durch den Einbruch der Schulgartenmauer verschlechterte sich die Situation im oberen Ortsbereich dramatisch, da sich hierdurch der Bach staute und den Keller des Kolonialwarenhandels Röhrig (heute Anwesen Paul Hendricks, neben dem Gerätehaus) überflutete. Bis in den nächsten Tag hinein waren die Feuerwehrmänner mit dem Auspumpen der Keller beschäftigt.
1958
Neuwahlen bei der Generalversammlung am 22. Februar ergaben folgendes Ergebnis: Der bisherige Ortsbrandmeister Ernst Ensinger wurde in seinem Amt bestätigt, als Stellvertreter wurde Ernst Menne gewählt. Schon in früheren Jahren wurde nicht nur praktisch geübt, sondern es fand auch theoretischer Unterricht statt. So hielt beispielsweise am 18. März der damalige Kreisbrand-inspektor Allert Unterricht in Schlauchkunde. Am 18. Mai führte die Feuerwehr erstmalig einen Familien- ausflug mit einer Rundfahrt im Odenwald durch. Dort wurde in mehreren Orten die Sehenswürdigkeiten besichtigt. Bei einer Besichtigung der vier Gehöfte in Igelsbach durch die Brandversicherungskammer im Juli wurde der fehlende Selbstschutz bemängelt. Empfohlen wurde die Anschaffung von vier Kübelspritzen mit jeweils 15 Liter Inhalt, da diese im Gegensatz zu Feuerlöschern bezuschußt wurden. Vom 4. bis 9. Oktober wurden in Kirschhausen die Wasserleitungsrohre gründlich gereinigt. Während dieser Zeit wurde die Motorspritze der Feuerwehr für die Wasserversorgung der Bevölkerung eingesetzt.
1959
In der Generalversammlung am 21. Februar stellte Ernst Ensinger sein Amt zu Verfügung, da es ihm an Unterstützung durch den 2. Kommandanten fehlte. Die Versammlung lehnte jedoch dessen Rücktritt mit Stimmenmehrheit ab.
Da an diesem Abend keine endgültige Einigung erzielt werden konnte, wurde eine außerordentliche Generalversammlung für den 6. März einberufen und dabei Ernst Ensinger erneut gewählt, neuer Stellvertreter wurde Karl Knapp. Im gleichen Jahr, am 10. Mai, wurde das neue Ehrenmal oberhalb des Parkplatzes an der Kirche (heute Wilhelm-Schäfer-Platz) eingeweiht.
1960
Schon zu dieser Zeit wurden sämtliche Aktivitäten wie beispielsweise Vorstandsitzungen, Übungen und Einsätze der Wehr vom Schriftführer in einem eigens hierfür vorgesehenen Protokollbuch festgehalten, wie folgender Auszug belegt:
1961
Ihr 60-jähriges Bestehen, feierte die Feuerwehr mit einem Ball zu dem auch die Nachbarwehren in das Gasthaus “Zur Post” eingeladen wurden. Am 9. September wurden die Wehrmänner um 15.30 Uhr mit Sirene alarmiert. Ein mit Stroh beladener Anhänger, der im Anwesen Martin Bangert, Fürther Straße, (heute Siegfried-straße) stand, hatte Feuer gefangen. Dank des schnellen Eingreifens der Wehrmänner entstand nur geringer Sach-schaden. Lediglich die Seitenwände des Anhängers wiesen leichte Brandschäden auf.
1962
Während der Generalversammlung am 17. März wurde der komplette Vorstand wiedergewählt. (1. Kommandant Ernst Ensinger, 2. Kommandant Karl Knapp, Schriftführer Erwin Helfert, Kassenverwalter Anton Röckl). In einer Vorstandssitzung am 16. Dezember entschloß man sich, die bei der Herstellung des Brandweihers übrig gebliebenen Gelder der Brandversicherungskammer zur Anschaffung einer Leiter, eines Schlauchtransportwagens und verschiedener Kleingeräte zu verwenden.
1964
Kurioses war von der Generalversammlung am 12. März zu berichten. Der Vorstand der Feuerwehr konnte nicht entlastet werden, da die Kassenprüfer nicht ihrer Pflicht nachgekommen waren.
Um mit der Tagesordnung fortfahren zu können, wurde kurzerhand während der Generalversammlung die Kasse geprüft und dem Vorstand nach Feststellung der Richtigkeit Entlastung erteilt. Um solchen Vorkommnissen in Zukunft vorzubeugen, machte man den Vorschlag, dass die Kasse künftig vor der Generalversammlung zu prüfen sei und die Kassenprüfer deshalb schon eine halbe Stunde vorher erscheinen sollten. Bereits zum zweiten Mal nach 1911 brach am Dienstag, 22. Dezember ein Brand in der Scheune der Kohlenhandlung Rudolf Meißner, Friedhofstraße (heute Salzkopfweg) aus. Da das Feuer auf die Nachbargebäude überzugreifen drohte, wurde zur Unterstützung die Feuerwehr Heppenheim gerufen.Durch das beherzte Eingreifen beider Wehren konnte ein Ausbreiten der Flammen auf die umliegenden Gebäude verhindert werden. Die Scheune brannte allerdings vollständig nieder.
1965

Bei der turnusmäßigen Wahl des Vorstandes in der Generalversammlung am 3. April lehnte Ernst Ensinger eine Wiederwahl zum 1. Kommandanten ab, mangels Alternativen erklärte er sich jedoch bereit, das Amt kommissarisch für ein Jahr zu übernehmen. Der bisherige Kassenverwalter Anton Röckl stellte sich ebenfalls nicht mehr zur Wiederwahl. Als neuen Rechner wählte die Versammlung Herbert Schäfer. Als 2. Kommandant wurde Karl Knapp, als Schriftführer Erwin Helfert wiedergewählt. Gleichfalls traf die Versammlung die Entscheidung, dass die Generalversammlungen künftig in einem Vereinslokal stattfinden sollen. Da Ernst Ensinger einige Tage später erneut sein Amt zur Verfügung stellte, wurde am 23. Mai eine außerordentliche Generalversammlung einberufen.
Als neuer Kommandant wurde nun Karl Knapp gewählt, sein Stellvertreter wurde Günther May. Durch die Versammlung wurde das Gasthaus „Zur Post“ (Wirt Walter Helfert) zum Vereinslokal gewählt. Die erste Feuerwehrübung nach den neuen Vorschriften des Feuerwehrverbandes wurde in Kirschhausen am 12. Oktober abgehalten. Da man mit den Neuerungen noch nicht ganz zurecht kam, wurde in den Wintermonaten hierzu intensiv Ausbildung betrieben.
1966
Zu einem Waldbrand in der Schonung von Karl Knapp im Bereich „Landesäcker“ wurden die Wehrmänner am 21. März alarmiert.
1968
Bild Günter May fehlt
Günther May Kommandat von 1968 – 1972 ab 1972 Wehrführer
Aufgrund von mehreren Eintritten in die Freiwillige Feuerwehr wurde die Pflichtfeuerwehr, die immer noch parallel zur freiwilligen bestand, nicht mehr benötigt. Die Brandversicherungskammer bemängelte den Zustand des Gerätehauses. Hier müsse sich in Zukunft eine Änderung ergeben. In einer Sitzung der Feuerwehr kam der Vorschlag auf, das Gelände hinter dem bisherigen Spritzenhaus zu kaufen, um hier ein neues Gebäude zu errichten. Im März wurde Günther May zum neuen Feuerwehr- Kommandanten gewählt, da der bisherige Kommandant Karl Knapp sein Amt zur Verfügung stellte. Neuer Stellvertreter wurde Ernst Ensinger.
Kommandant Günther May war der Auffassung, dass eine Motorspritze allein für den Brandschutz in Kirschhausen nicht mehr ausreiche. Nach eingehender Diskussion mit dem anwesenden Gemeindevertreter wurde ein Antrag auf Anschaffung einer weiteren Motorspritze gestellt, die dann bereits zur Herbstübung eingesetzt werden konnte.
1969
Der Jugendspielmannszug unter der Leitung von Karl Wolpert trat erstmals zur Generalversammlung am 23. Februar öffentlich auf.
1970
In der Generalversammlung am 14. Februar wurde in Anwesenheit des neuen Bürgermeisters Ludwig Marquart ein neuer Schriftführer und ein neuer 2. Kommandant gewählt. Diese Ämter übernahmen Gerhard Schranz und Erwin Helfert. Im Juli konnte die Feuerwehr endlich nach harter Arbeit das Richtfest am Rohbau des neuen Gerätehauses feiern. Am 14. Dezember beschloß der Vorstand, zum 1. Januar 1971 eine Jugendfeuerwehr zu gründen. Durch die aktive Jugendarbeit sollte der Nachwuchs für die Wehr gesichert werden.
1971
Der bisherige Rechner Herbert Schäfer stellte sich bei der turnusmäßigen Generalversammlung im Februar nicht mehr zur Wiederwahl, sein Nachfolger wurde Ludwig Hofmann.
Am 20. Mai konnte das neue Gerätehaus feierlich eingeweiht werden. Hier soll einmal erwähnt werden, dass der Neubau des Gerätehauses fast ausschließlich in Eigenhilfe erstellt wurde. Einheimische Firmen stellten größtenteils die erforderlichen Baumaschinen und Baumaterialien kostenfrei zur Verfügung. Die ursprünglich veranschlagten Baukosten des Gebäudes in Höhe von ca. 60.000 DM wurden durch Schwierigkeiten bei der Fundamentierung erheblich überschritten und beliefen sich am Ende auf ca. 90.000 DM, wobei der Anteil der Eigenhilfeleistungen mit immerhin ca 45.000 DM zu Buche schlug. Stolz der Feuerwehr: Das neue Gerätehaus 1971 Gleichzeitig mit der Einweihung feierte man das 70-jährige Bestehen der Wehr. Auf dem Programm stand unter anderem eine groß angelegte Übung am “Haus Lulay” mit den Wehren aus Kirschhausen, Sonderbach und Heppenheim.
Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten war am Sonntag mittag ein Freundschaftsspielen zu dem sich zahlreiche Spielmannszüge im Festzelt auf dem Sportplatz (heute Tennisplatz) einfanden.


Von links hintere Reihe: Otto Dietzl, Fridolin Horn, Klaus Neubecker, Peter Baier, Manfred Antes, Hermann Bräuer, Adam Bitsch, Bruno Bauer, Franz Diehl, Ludwig Seelig, Willibald Büchner, Horst Lulay. Dritte Reihe von links: Willi Knapp, Ludwig Unger, Hans Helmling, Raimund Bangert, Edmund Guthier, Reinhold Helfert, Gottlieb Silber II., Gottlieb Silber, Walter Lugert, Kurt Hoppner, Hans Unger. Zweite Reihe von links: Hans Sauer, Franz Weber, Franz Rothermel, Robert Gärtner, Hans Neubecker, Reinhold Neher, Nikolaus Bangert, Hans Kutschera, Ewald Lensinger, Karl Jöst. Erst Reihe von links: Fidelis Silber, Hans Knapp, Günther May, Ernst Ensinger, Erwin Helfert, Klemens Rothermel, Michael Rothermel, Karl Knapp.

Da die alte Fahne aufgrund der schlechten Stoffqualität erhebliche Schäden aufwies und die Jubiläums- veranstaltungen auch finanziell gut verlaufen waren, entschloß sich der Vorstand der Wehr eine neue Fahne anzuschaffen. Diese wurde durch Pfarrer Scharf im Oktober des gleichen Jahres feierlich geweiht. Als nachträgliches Geburtstagsgeschenk konnte die Feuerwehr im Dezember endlich ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8 (Opel Blitz) in Dienst stellen. Durch Eigenleistung der Wehr am Gerätehausneubau wurde so viel Geld eingespart, dass die Gemeinde Kirschhausen statt des vorgesehenen Trag-kraftspritzenfahrzeuges (TSF) nun ein größeres Fahrzeug anschaffen konnte. Durch das neue Fahrzeug, in dem im Gegensatz zu früher alle notwendigen Gerätschaften mitgeführt werden konnten, gelangten die Wehrmänner nun schneller an die Einsatzstelle.

1972
Die damals noch selbstständige Gemeinde Kirschhausen wurde im Zuge der Gebietsreform nach Heppenheim eingemeindet. Ab dem 1. Januar war die Freiwillige Feuerwehr Kirschhausen in die Gesamtgliederung der Feuerwehren der Stadt Heppenheim eingebunden. Die Funktion des Ortsbrandmeisters gab es fortan nicht mehr. Seine Aufgaben übernahm der Wehrführer. Im Juli war die Feuerwehr Gastgeber für Querschnittsgelähmte aus dem Rehabilitationszentrum Heidelberg und bot ihren Gästen auf dem Steigkopf ein vielfältiges Programm, zu dem auch der Spielmannszug mit verschiedenen Musikstücken zum Gelingen beitrug.

1973
Neuwahlen standen bei der Generalversammlung am 9.März an. Günther May wurde als Wehrführer ebenso wiedergewählt wie sein Stellvertreter Erwin Helfert, Rechner Ludwig Hofmann und Schriftführer Gerhard Schranz. Weiterhin wurde durch die Mitglieder entschieden, dass die Feuerwehr Kirschhausen ein eingetragener Verein werden sollte.
1974
Erstmals wurde ein Mehrtagesausflug von der Feuerwehr organisiert und sowohl den aktiven als auch den passiven Mitgliedern angeboten. Als Ziel der Fahrt hatte man Norddeutschland (Helgoland, Hamburg, Cuxhaven) ausge- sucht. Seit dem 21. Juni wird die Feuerwehr Kirschhausen nunmehr als eingetragener Verein im Vereinsregister des Amtsgerichtes Bensheim geführt. Günther May übernahm das Amt des Vereinsvorsitzenden. Aus Mitteln der Stadt Heppenheim konnte die Feuerwehr ein gebrauchtes Fahrzeug anschaffen, das als Mannschafts-transportfahrzeug diente.
1975
Im Rahmen der Brandschutzwoche wurde eine Unterweisung für Hausfrauen im Umgang mit Handfeuerlöschern durchgeführt. Neben dem Gründungsfest der FFW Erlenbach nahm man am Kreisfeuerwehrtag in Fürth teil.
Berlin war das Ziel des Mehrtagesausfluges vom 18. bis 21. September. Neben einem Empfang im Berliner Senat besuchte man die Berliner Feuerwehr und nahm an einer Haveldampfer fahrt teil.
1976
Das 75-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr wurde in der Zeit vom 30. April bis 3. Mai, verbunden mit einem Kreiswertungsspiel für Spielmannszüge, gefeiert. Mit einem musikalischen Geburtstagsgruß trat noch einmal der „alte“ Spielmannszug auf, der sich eigens zu diesem Anlass nochmals zusammenfand. Die Schirmherrschaft dieser Veranstaltung hatte der damalige Bürgermeister Hans Kunz übernommen.
1978
In der Generalversammlung am 10. Februar stellte sich der bisherige stellvertretende Wehrführer Erwin Helfert nicht mehr zur Wiederwahl. Zu seinem Nachfolger wurde Robert Gärtner gewählt. Der diesjährige Mehrtagesausflug führte in die Heppenheimer Partnerstadt Kaltern nach Südtirol. Am 28. Oktober um 9 Uhr führte die Feuerwehr Kirschhausen ihre diesjährige Inspektionsübung an der Eichendorff-Schule in Kirschhausen durch. Aufgrund des gerade stattfindenden Unterrichts konnte die Menschenrettung sowie die Brandbekämpfung halbwegs realistisch geprobt werden. Unter den Augen der Schulklassen wurden einige Schüler und Lehrer aus ihren Klassenzimmern “gerettet”.
1979
Eine Wanderung zum Waldsee bei Mörlenbach veranstaltete die Wehr im Mai dieses Jahres. Für Verpflegung war reichlich gesorgt. Jeder konnte sich sein Mittagessen selbst angeln. Am 27. Oktober hatten die Mitbürger von Kirschhausen die Gelegenheit, ihre Feuerlöscher im Gerätehaus von einem Fach- mann überprüfen zu lassen.
1980
Robert Gärtner war der erste Kirschhäuser, der einen Lehrgang an der Landesfeuerwehrschule in Kassel besuchte und nach erfolgreichem Abschluss von Stadtbrandinspektor Karl Müller zum Löschmeister befördert wurde. Ernst Ensinger, langjähriger Kommandant der Wehr und Ehrenmitglied, erhielt das silberne Feuerwehrehrenzeichen. In diesem Jahr feierte Kirschhausen sein 850-jähriges Bestehen. An den Feiern zu diesem Jubiläum beteiligte sich neben anderen Vereinen auch die Freiwillige Feuerwehr.
1981
In der Zeit vom 22. bis 25. Mai feierte die Feuerwehr ihr 80-jähriges Bestehen gleichzeitig mit dem zehnjährigen Jubiläum der Jugendfeuerwehr. Auf dem Festplatz unterhalb der Kirche hatte die Feuerwehr ein großes Zelt aufgebaut und auf dem Sportplatz “In den Almen” fand die Bezirks- olympiade des Löschbezirks IV statt.
1983

Bei der diesjährigen Generalversammlung wurde Robert Gärtner zum neuen Wehrführer gewählt, Werner Trares übernahm das Amt des Stellvertreters, Günther May blieb Vereinsvorsitzender. Die erstmalige Trennung der Ämter erfolgte aufgrund einer Entscheidung, die Führung des Vereins und der Wehr nicht mehr in Personalunion fortzusetzen. In Zusammenarbeit mit dem Malteser Hilfsdienst bot die Freiwillige Feuerwehr einen Erste-Hilfe-Kurs für Angehörige der Wehr und interessierte Bürger an. Bei einem Brand am Kerwesonntag, dem 17. Juli im Reiterweg fiel die gesamte Wohnungseinrichtung trotz des schnellen Eingreifens der Wehr den Flammen zum Opfer. Nur mit schwerem Atemschutz konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden. Im Rahmen der Brandschutzwoche fand in Kirschhausen im Herbst ein Fackelzug statt. Insgesamt beteiligten sich mehr als 300 Aktive aus allen Heppenheimer Feuerwehren.
1984

Die Amokfahrt eines Autofahrers durch Heppenheim und Kirschhausen bis nach Weschnitz war Ursache für einen längeren Einsatz der Wehr im Januar. Aufgrund von Unstimmigkeiten im Vorstand legte Robert Gärtner sein Amt als Wehrführer nieder. In einer außerordentlichen Generalversammlung am 23. November wurde Werner Trares, bisheriger kommissarischer Leiter der Wehr, zum Wehrführer ernannt. In offener Abstimmung wurde Hans-Joachim Barz zum Stellvertreter gewählt.

1985
Zum vereinsoffenen Schießen hatte die Schützenabteilung des Sportvereins Kirschhausen eingeladen. Mehrere Mannschaften traten im sportlichen Wettkampf gegeneinander an.
1986
Die Feierlichkeiten zum 85-jährigen Jubiläum der Wehr und 15-jährigen Bestehen des Nachwuchses vom 30. April bis 4. Mai wurde mit einem Tanz in den Mai eingeleitet. In diesem Zusammenhang war die Wehr auch Ausrichter des Kreisjugendfeuerwehrtags. Die Verpflegung wurde durch eine in Mannheim stationierte Bundeswehreinheit und deren Feldküche unter Leitung des Kirschhäusers Volker Biereder übernommen.

Aus dem Erlös des Saimarktsfestes erhielten die Sozialstation Heppenheim und die Jugendabteilung der Feuerwehr von den Organisatoren des Festes einen ansehnlichen Geldbetrag zur Förderung der Jugendarbeit.
1987
An dieser Stelle soll einmal auf die alljährlichen Veranstaltungen der Wehr und des Vereins hingewiesen werden. So wurden beispielsweise die Fastnachts-veranstaltung, der “Tag der offenen Tür”, der Mehrtages- ausflug und der Feuerwehrball veranstaltet. Zusammen mit anderen ortsansässigen Vereinen war man an der Organisation und der Durchführung der Dorfplatzeinweihung maßgeblich beteiligt.


Durch den Ankauf eines gebrauchten TLF 16 von der Berufsfeuerwehr Köln wurde der Fahrzeugpark erweitert. Die Finanzierung des Fahrzeuges erfolgte ausschließlich aus Mitteln des Feuerwehrvereins. Im Gegenzug wurde das alte TLF 8 an einen Viernheimer Transportunternehmer veräußert, der das Fahrzeug seiner Heimatwehr in Lokarje/Slowenien schenkte. Im Rahmen der Weihnachtsfeier wurde das Fahrzeug an eine eigens aus Slowenien angereiste Delegation übergeben. Zu diesem Zeitpunkt konnte niemand ahnen, dass dies der Beginn einer langjährigen Freundschaft zu den Kameraden aus Lokarje sein würde.
Durch eine Änderung im Brandschutzhilfeleistungsgesetz werden alle Wehrführer und deren Stellvertreter zu Ehrenbeamten auf Zeit. Aufgrund mangelnden Interesses entschloss sich der Vorstand der Feuerwehr, fortan keinen Feuerwehrball mehr zu veranstalten.

Ein nicht ganz ernst zu nehmendes Fußballspiel wurde mit dem befreundeten Männergesangverein Eintracht Weinheim in Kirschhausen ausgetragen. Nachdem der Unimog nach Lokarje in Slowenien übergeben wurde und Interesse seitens der Wehren bestand, den Kontakt zu vertiefen, wurde eine Fahrt nach Slowenien durchgeführt.
1989
Der MGV Eintracht Weinheim feierte sein 100-jähriges Bestehen, wobei er bei der Durchführung der Festlichkeiten auch von der Feuerwehr Kirschhausen unterstützt wurde. Statt eines Festkommerses hatte der MGV Eintracht zu einem Weinheimer Abend eingeladen, an dem Laienchöre das Programm gestalteten und zu einem Sängerwettstreit antraten. Neben der gesanglichen Leistung wurde auch die Originalität des Auftritts bewertet. Die Feuerwehr Kirschhausen konnte den 2. Preis für ihre gesangliche Darbietung, unter der fachlichen Leitung ihres Dirigenten und Ortsvorstehers Karl-Ernst Störner und den 1. Preis für die Originalität mit nach Hause nehmen.
Das Dorffest am 26. und 27. August wurde von den örtlichen Vereinen unter Mitwirkung der Feuerwehr organisiert und veranstaltet. Der Erlös war für ein Entwicklungshilfeprojekt in Simbabwe sowie für die Aufstellung einer Hinweistafel für Vereinszwecke am westlichen Ortseingang bestimmt. …
Um den Forderungen zum Neubau eines Gerätehauses Nachdruck zu verleihen, erklärte sich die Wehr zu freiwilligen Arbeitsleistungen in erheblichem Umfang bereit. Der Mehrtagesausflug der Feuerwehr vom 13. bis 17. September führte die Wehr nach Lokarje/Slowenien. Hier sei darauf hingewiesen, dass ab Seite 117 ein ausführlicher Beitrag erfolgt. Am 21. Oktober wurde Wehrführer Werner Trares von der Hauptversammlung aller Wehren der Stadt Heppenheim zum Nachfolger des langjährigen Stadtbrandinspektors Karl Müller gewählt.
Zu einem Unfall im Steinbruch Röhrig wurde die Feuerwehr am 29. November alarmiert. Ein Muldenkipper war im Steinbruch abgestürzt und der LKW-Fahrer darin eingeklemmt.
1990
Die öffentliche Ausschreibung zum Neubau des Gerätehauses erfolgte im Juli, Baubeginn war im September des gleichen Jahres. Um den Brandschutz in Igelsbach zu verbessern, das zum Einsatzgebiet der Kirschhäuser Wehr gehört, wurde dort eine Zisterne gebaut. Des weiteren wurden im Vorstand die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten zum 90-jährigen Bestehen der Wehr vorangetrieben.
1991
Das Richtfest am neuen Gerätehaus wurde am 6. Februar gefeiert. Seit September des Vorjahres wurden von den Wehrmännern zahlreiche Eigenleistungen am Neubau erbracht.
Viel Beifall gab es beim Richtfest für die Männer vom Bau. Das neue Gebäude war nunmehr das vierte Gerätehaus, das immer wieder an der gleichen Stelle erbaut wurde.

Am 6. April konnte die Wehr ein neues LF 8/6 als erstes Fahrzeug dieser Bauserie in der Bundesrepublik Deutschland in Dienst stellen. Man hatte nun ein Löschwasser führendes Fahrzeug, das auch von Feuerwehrleuten mit Führerscheinklasse 3 gefahren werden konnte. Aufgrund des Golfkriegs wurden zahlreiche Fastnachtsveranstaltungen, so auch die der Freiwilligen Feuerwehr Kirschhausen, abgesagt. Fehlende Niederschläge verursachten im Sommer einen Wassernotstand. Da Kirschhausen noch eine eigenständige Wasserversorgung hatte, mußte das Wasser zur Füllung der Hochbehälter mittels Tankwagen herangefahren werden. An dieser Aktion waren das Technische Hilfswerk, die Feuerwehr Kirschhausen und auch ein Großtankfahrzeug der US Army beteiligt.

Zum 90-jährigen Bestehen der Wehr verbunden, mit der Gerätehauseinweihung, konnte man zahlreiche Gäste und Wehren in Kirschhausen begrüßen. Bei den Leistungswettkämpfen des Kreises Bergstraße konnte die Wehr nach langer Zeit wieder eine Mannschaft stellen. Schwerer Verkehrsunfall am 15. September um 22.35 Uhr auf der Guldenklinger Höhe: Zwei Fahrzeuge waren frontal zusammengestoßen. Die B460 war durch den Unfall mehrere Stunden gesperrt. Alle Fahrzeuge der Feuerwehr Kirschhausen waren im Einsatz. ..
Im November finanzierte die Freiwillige Feuerwehr Kirschhausen aus Eigenmitteln eine hydraulische Rettungsschere insbesondere für Einsätze bei Verkehrs- unfällen. Am 10. Dezember wurde die Kirschhäuser Wehr zu einem Großbrand in einer Kfz-Werkstatt mit Lackiererei in Heppenheim gerufen. Am Einsatz waren 45 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Heppenheim-Mitte und Kirschhausen beteiligt.. 1993 Sechzehn Mann der Einsatzabteilung verbrachten im Januar zum ersten Mal ein Wochenende in einer Skihütte im Montafon. In der Generalversammlung am 26. Februar wurde ein neuer Vereinsvorstand gewählt. 1. Vorsitzender wurde Werner Trares, Stellvertreter wurde Manfred May. Der langjährige Wehrführer und Vereinsvorsitzende Günther May wurde zum Ehrenkommandanten der Wehr ernannt. Am 24. März wurde eine Großübung der Feuerwehren aus Sonderbach und Kirschhausen zusammen mit dem DRK Heppenheim im Steinbruch Röhrig in Sonderbach durchgeführt. Zur Verbesserung des Umweltschutzes erwarb der Kreis Bergstraße ein Spülmobil, das gegen einen geringen Obolus den Vereinen zur Nutzung überlassen wird. Die Kirschhäuser Wehr übernahm lange Jahre die Pflege und Verwaltung des Spülmobils.
1992
Anfang des Jahres verstarb überraschend der langjährige Rechner des Vereins, Ludwig Hofmann.
In der Jahreshauptversammlung am 6. März im Gasthaus „Zur Post“ machte der Wehrführer folgende statistische Angaben über die Stärke der Einsatzabteilung, besuchte Lehrgänge und durchgeführte Einsätze :
Einsatzabteilung: 55
Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Christoph Greiff besuchte eine Gruppe der FFW Kirschhausen den Hessischen Landtag in Wiesbaden.
Zur Inspektions- bzw. Jahresabschlußübung am 16. November mit anschließendem gemütlichen Beisammensein konnten auch Gäste der Feuerwehr Lokarje begrüßt werden. Diese erhielten aus Vereinsmitteln ein besonderes Geschenk:
einen gebrauchten VW-Bus.
Bei einem Besuch der befreundeten Wehr in Slowenien im August nahm man mit zwei Gruppen an den dortigen Wettkämpfen mit großem Erfolg teil.
Bei einer Werbeaktion der FFW Kirschhausen konnten ca. 150 neue passive Mitglieder für den Feuerwehrverein geworben werden.
1994
Nunmehr schon zum 10. Mal führte die Feuerwehr Kirschhausen eine Fastnachtsveranstaltung durch. Für dieses kleine Jubiläum hatte die Wehr ein besonderes Programm mit Höhepunkten aus vorangegangenen Jahren zusammengestellt. Der langjährige Erste Stadtrat von Heppenheim, Anton Röckl, wurde in der Generalversammlung am 18. Februar zum Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Kirschhausen ernannt. Zusätzlich zu den Gruppenübungen und den monatlichen Hauptübungen steht regelmäßig die Fahrerausbildung an den Fahrzeugen auf dem Übungsprogramm. Der erste Lehrgang zum richtigen Umgang und Arbeiten mit Kettensägen wurde in Kirschhausen durchgeführt. Insgesamt nahmen 28 Wehrmänner aus dem gesamten Stadtgebiet teil.
Den Lehrgang, der theoretischen und praktischen Unterricht vorsah, leiteten Revierförster Erich Steffen und Forstwirtschaftsmeister Georg Bitsch.
Zu einem Brand in einer Scheune in Igelsbach wurde die Feuerwehr am 7. März gerufen. Aufgrund der unklaren Schadenslage sowie der Abgeschiedenheit der Einsatzstelle wurde ein Großaufgebot von Helfern der umliegenden Feuerwehren alarmiert. Wolkenbruchartige Regenfälle in den Sommermonaten waren der Auslöser für einen Großeinsatz im Ortsbereich sowie in der Kernstadt. Zahlreiche Keller wurden ausgepumpt und weitere Unwetterschäden beseitigt.
Ein schwerer Verkehrsunfall mit Todesfolge war im Juli der Beginn einer ganzen Serie von Unfällen auf der B 460 zwischen Fischweiher und Kirschhausen.
Bei der Jahreshauptversammlung aller Wehren der Stadt Heppenheim am 12. Oktober wurde Werner Trares als Stadtbrandinspektor im Amt bestätigt.
1995
Im März wurden der langjährige Förderer der Kirschhäuser Feuerwehr, Gerhard Röhrig, sowie Gerhard Schranz, seit 25 Jahren Schriftführer der Wehr, zu Ehrenmitgliedern ernannt. Verschiedene Übungen mit der Schnelleinsatzgruppe des DRK Heppenheim bereicherten den Übungsplan der Wehr. Bei einem schweren Verkehrsunfall mit einem „Wartburg“ am Ortseingang von Mittershausen wurde erstmals die neue Rettungsschere eingesetzt. Der Fahrer konnte schwerverletzt aus seinem Fahrzeug befreit werden. Der September wurde von den Aktiven der Wehr, unterstützt von Mitgliedern der Alters- und Ehrenabteilung genutzt, um das hölzerne Zeltgestänge für das Vorzelt am Gerätehaus zu ergänzen und zu erweitern. Die Strecke zwischen Fischweiher und Kirschhausen machte am 27. Dezember bei einem schweren Verkehrsunfall erneut den Einsatz der Feuerwehr notwendig.
1996
Der lange Jahre unveränderte Vereinsbeitrag von 12 DM wurde auf 18 DM pro Jahr erhöht.

Zu einem Brand in der Schießanlage der Schützenabteilung des SV Kirschhausen wurde neben der Kirschhäuser Wehr auch die Feuerwehr Sonderbach alarmiert. Dank des schnellen Einsatzes konnte der Schaden am Gebäude und den darüber liegenden Vereinsräumen in Grenzen gehalten werden . Aufräum – und Nachlöscharbeiten nach Brand in der Schießanlage des SVK Im Juni feierte der Sportverein Kirschhausen sein 75-jähriges Jubiläum. Dabei wurde der Sportverein von der Feuerwehr tatkräftig unterstützt. Als Gastgeschenk überreichte die Wehr sinnigerweise einen Feuerlöscher.
Mehrere Notfälle innerhalb weniger Tage erforderten den raschen Einsatz der Wehr:
- am 23. Juli war es ein Flächenbrand im Rosengarten,
- am 24. Juli ein umgestürzter Baum in der Schulstraße,
- am 25. Juli ein Wasserrohrbruch im Obi-Markt,
- am 31. Juli ein Unwettereinsatz und
im November ein schwerer Verkehrsunfall in Wald-Erlenbach.
Vom Land Hessen erhielt die Einsatzabteilung neue Feuerschutzanzüge. Die Schutzkleidung hat zwei zusätzliche Vorteile:
- einen erhöhten Feuerwiderstand und
- eingearbeitete Reflexstreifen, so dass
- das Tragen zusätzlicher Warnkleidung nicht mehr erforderlich ist.
1997
Da es in Kirschhausen nach dem Schließen des Supermarktes nur noch eingeschränkte Einkaufsmöglichkeiten gab, wurde ein Einkaufsfahrdienst nach Heppenheim ins Leben gerufen. An dieser Aktion beteiligten sich der Sportverein Kirschhausen, die Kirchengemeinde und die Freiwillige Feuerwehr.
In der Nacht zum Dienstag, dem 5. November, stand der hölzerne Umkleidetrakt des Heppenheimer Schwimmbades in Flammen. Zur Bekämpfung des Großbrandes wurde von der Rettungsleitstelle auch die Feuerwehr Kirschhausen alarmiert. Gegen fünf Uhr morgens war der Einsatz beendet.
1998
Bei der Jahreshauptversammlung am 27. Februar fanden Neuwahlen des Feuerwehrvereins statt. Als 1. Vorsitzenden wählte die Versammlung Hans-Joachim Barz, der Werner Trares in diesem Amt ablöste. Als Stellvertretender Wehrführer wurde Manfred May gewählt. Ortsvorsteher Karl-Ernst Störner wurde zum Ehrenmitglied der Wehr ernannt
Im Herbst veranstalteten die fahrradbegeisterten Mitglieder der Wehr einen Zwei-Tages-Ausflug mit dem Fahrrad in die Pfalz.
1999
Erneuter Brand im Heppenheimer Schwimmbad. Trotz des Einsatzes von fast 120 Feuerwehrleuten wurde der Schwimmbadkiosk ein Raub der Flammen. Am 11. September wurde im Rahmen der Inspektionsübung ein von der Berufsfeuerwehr Hamburg erworbenes und generalüberholtes Löschfahrzeug ( LF 16 ) als Ersatz für das in die Jahre gekommene TLF 16 in Dienst gestellt.

Der Jahreswechsel 1999/2000 stellte auch die Feuerwehr vor das sogenannte „Jahr-2000-Problem“. Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, waren in allen Feuer-wehrgerätehäusern im Kreis Bergstraße, so auch in Kirschhausen, Einsatzkräfte in Bereitschaft.
2000
Mitte dieses Jahres erhielt die Feuerwehr eine Sachspende in Form eines Klein-LKW. Dieser wurde von der Feuerwehr zu einem Gerätewagen umgebaut.
Während der Deutschen Meisterschaften der Radprofis übernahm die Feuerwehr zusammen mit dem TV Sonderbach Die Bewirtschaftung der Veranstaltung im Steinbruch Röhrig. An beiden Renntagen wurde der Brandsicherheitsdienst durch das Löschfahrzeug der Kirschhäuser Wehr sichergestellt. Beim “Tag der offenen Tür” am 7. Mai haben die Frauen der Wehr ( unter der Leitung von Willi Pfeifer ), wie in all den Jahren zuvor, ein reichhaltiges, hervorragendes Mittagessen und ein bestens sortiertes Küchenbüffet geboten, so dass bei den vielen Gästen keine Wünsche offen blieben.
Höhepunkt des Jahres war der Besuch bei der befreundeten Wehr in Lokarje anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens.

Der Kreisfeuerwehrtag 2000 wurde in der Heppenheimer Altstadt bei schönem Wetter durchgeführt. Zusammen mit der Feuerwehr Heppenheim- Mitte waren auch alle Stadtteile in die Organisation und Durchführung dieses Festes eingebunden.
2001
Dieses Jahr stand ganz im Zeichen des 100-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Kirschhausen.
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