Tag der offenen Tür 2017

Die Fensterscheiben werden immer dicker, die Fenster und Haustüren immer sicherer. Ob aus Gründen der Energieeinsparung oder als Schutz vor Einbrechern – die Industrie rüstet nach. Das Ergebnis ist der Einbrecher Leid. Und das ist gut. Die Feuerwehren stellt dieser Fortschritt aber vor immer größere Herausforderungen. Was tun, wenn’s brennt – und man kann die Verbund-Fensterscheibe nicht mal eben einschlagen, um ins Haus zu gelangen?

Die Aktiven der Feuerwehr Kirschhausen demonstrierten am Sonntag im Rahmen ihres Tages der offenen Tür ihre Rettungssäge, mit der man auch Verbundglas-Fenstern Herr wird. Angeschafft wurde das Gerät aus Vereinsmitteln, wie Wehrführer Manfred May erzählte. Erwirtschaftet hat man das Geld überwiegend aus der Veranstaltung von Festen.

Neben der Rettungssäge konnten natürlich alle Fahrzeuge der Wehr unter die Lupe genommen werden. Insbesondere Kinder erklommen die steilen Stufen des neuen LF 20. Zwei Kameraden waren abgestellt, um technische Details und die Ausrüstung der Fahrzeuge zu vermitteln.

Bereits zum Frühschoppen – eröffnet vom Spielmannszug – waren die ersten Gäste da. Großen Andrang gab es vor allem in der Mittagszeit. Braten, Steaks, Bratwurst und Salatteller – die Auswahl war groß. Das Küchenteam gab sein Bestes, 25 Frauen und Männer waren im Einsatz. Mit Björn Willemsen konnte Manfred May auch einen Neubürger des Stadtteils beim Tag der offenen Tür begrüßen. Der war schon am Abend vorher bei der Floriansparty vor Ort und feierte im großen Zelt mit seinen neuen Nachbarn. Vor allem die Jugend tanzte zur Musik von DJ Manuel und es wurde bis in die späte Nacht hinein Party gemacht. Die Jugendfeuerwehr kümmerte sich um die Kinder und hatte Geschicklichkeitsspiele aufgebaut. Überall sah man auch Kameraden der befreundeten Wehren, unter anderem aus den anderen Stadtteilen und aus Weschnitz. Man besucht und unterstützt sich gegenseitig. Auch im Ernstfall arbeitet man Hand in Hand zusammen.

Den Tag der offenen Tür veranstaltet die Feuerwehr Kirschhausen, um sich einmal im Jahr mit all ihrer Ausrüstung und dem technische Know-how zu präsentieren. Immer wieder sind Menschen überrascht, wenn sie hören, dass die Feuerwehr-Männer und -Frauen ihren Job ehrenamtlich machen. Kopfschüttelnd hört May das Argument, dass es auch immer mal wieder gibt: Bei der Feuerwehr seien die meisten doch eh nur, um zu feiern.

Auch für die Renovierung der Fahrzeughalle in 400 Stunden ehrenamtlicher Arbeit haben viele ihre Freizeit geopfert. Natürlich legt die Feuerwehr auch großen Wert auf gemeinsame Unternehmungen. Eine gute Kameradschaft ist wichtig, damit sich der eine auf den anderen verlassen kann. Und insbesondere in den Stadtteilen übernimmt die Wehr seit vielen Jahren eine große soziale Verantwortung. Ob Mini-Floriansjünger oder Alters- und Ehrenabteilung, ob Spielleute, aktive oder passive Mitglieder – jeder gehört dazu und trägt seinen Teil zum Gelingen des großen Ganzen bei. Gespart wird derzeit für die nächste Neuanschaffung: eine Spezialpumpe für Schlamm und Geröll bei Hochwasser.

Quelle: www.echo-online.de – 26.04.2017- Astrid Wagner