Eine lebendige Gemeinschaft

Brandschützer im Heppenheimer Stadtteil verzeichnen 22 Einsätze im Jahr 2018. Die Jugendarbeit ist ein wesentlicher Stützpfeiler.

KIRSCHHAUSEN – Alle Hände voll zu tun hatten im zurückliegenden Jahr die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Kirschhausen: Bei 22 Einsätzen war die Hilfeleistung der 51 Männer und sieben Frauen gefragt. Feuer löschen war dabei nicht die Hauptaufgabe. Lediglich sechsmal eilten sie herbei, um einen Brand zu bekämpfen, zehnmal war technische Hilfeleistung gefragt und dreimal half man bei der Öffnung einer Tür. Bei der Entschärfung der Bombe in Schwanheim leisteten die Kirschhäuser Amtshilfe, einmal unterstützten sie bei einer Hilfeleistung. Dazu kam ein Brandsicherheitsdienst.

Neben den wöchentlichen Übungsstunden nahmen die Brandschützer unter anderem an elf Hauptübungen und zehn Gruppenübungen teil, besuchten die Atemschutzstrecke, repräsentierten die Kirschhäuser beim Sky Run in voller Atemschutz-Montur auf den Messeturm in Frankfurt. Dazu kamen zahlreiche Lehrgänge und Fortbildungen, um immer gut ausgebildet zu sein. Und das alles ehrenamtlich. Keine Selbstverständlichkeit, was aber viele Bürger nicht sehen.

Warum investieren Menschen so viel Zeit in die Freiwilligenarbeit bei der Feuerwehr? Für Kirschhausens Wehrführer Manfred May gibt es nur eine Erklärung: „Das Hobby Feuerwehr gehört immer noch zu den schönsten Freizeitbeschäftigungen überhaupt,“ findet er, der seit vielen Jahren aktiv mit dabei ist. Es reizt zum einen die Arbeit mit modernen technischen Hilfsmitteln, zum anderen die gelebte Gemeinschaft – egal ob bei Ausbildung, Übung, Einsätzen oder der gemeinsamen Freizeitgestaltung. „Als freiwillige Feuerwehr lebt man von dem Idealismus und Begeisterung jedes Einzelnen“, ergänzt er. Auch wenn sie 2018 wieder jede Menge Zeit aufgebracht haben für die Wehr, so ist May sich sicher, „dass die Kameraden und Kameradinnen noch lange für dieses wohl schönste Ehrenamt der Welt brennen werden“.

Gerade in einem Stadtteil wie Kirschhausen leistet die Feuerwehr weit mehr als „nur“ den Schutz der Bevölkerung vor Feuer oder Unwettern. Sie bietet ein breites Spektrum an über die feuerwehrtechnische Arbeit hinausgehende Dingen: Man radelt gemeinsam, man fährt zusammen in den Skiurlaub, besucht die Partnerwehr im slowenischen Lokarje, um einige Beispiele zu nennen.

396 Mitglieder hat die Freiwillige Feuerwehr Kirschhausen insgesamt. Im Mittelpunkt stand 2018 auch das 50-jährige Bestehen des Spielmannszuges, das groß gefeiert wurde. Auf dem Jahresplan stand darüber hinaus der Gottesdienst in der Walburgiskapelle, die Kirschhäuser Kerwe, die Teilnahme an den Weihnachtsmärkten in Kirschhausen und Heppenheim.

Wichtig ist es, eigenen Nachwuchs zu gewinnen: Die Jugendfeuerwehr hatte im abgelaufenen Berichtsjahr elf Mitglieder: fünf Mädchen und sechs Jungen. Die sammelten die Weihnachtsbäume im Stadtteil ein, nahmen an der Winterwanderung teil, die Minis – fünf Jungen und fünf Mädchen – starteten mit viel Eifer bei der Kinderolympiade, die Größeren lernten viel beim Berufsfeuerwehrtag. Ebenso durften die Nachtwanderung und das Kreiszeltlager nicht fehlen, hier legten Tabea Fuchs, Jonas Schneider und Philipp Spieß erfolgreich die Leistungsspange ab. Für Spieß endete die Zeit bei der Jugend, er wurde in die Einsatzabteilung übernommen.

Und auch die, die aus Altersgründen aus dem aktiven Dienst ausscheiden mussten, werden in der großen Gemeinschaft Feuerwehr nicht vergessen. Die Kameraden in der Alters- und Ehrenabteilung treffen sich regelmäßig und geben den jüngeren Kollegen gerne immer gute Ratschläge oder packen an, wenn sie gebraucht werden.

Quelle: Astrid Wagner – 12.03.2018 – www.echo-online.de